header banner
Default

Empion, ein Unternehmen aus dem Bereich der Personalwirtschaft, erhält ein exklusives Investment von 6 Millionen Euro


Das HR-Start-up Empion schließt eine Seed-Finanzierungsrunde in Höhe von 6 Millionen Euro ab. Wie die Personalwirtschaft exklusiv vorab erfuhr, brauchte es dafür nicht einmal ein Pitchdeck. Normalerweise bereiten Start-ups so etwas vor – eine Präsentation mit Angaben zum Geschäftsmodell und der Strategie –, um Investoren und Investorinnen von sich zu überzeugen. Bei Empion sei das gar nicht nötig gewesen, denn die Geldgeber seien mit ihrem Investment-Interesse auf die beiden Gründerinnen Dr. Annika von Mutius und Dr. Larissa Leitner zugekommen.

Angeführt wird die Runde durch Cavalry Ventures, ein Berliner Venture-Capital-Fonds: „Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz ermöglicht Empion die Aktivierung der passiven Arbeitskräfte und eine passgenaue Kandidaten-Auswahl für Unternehmen jeder Größe. Wir sind fest davon überzeugt, dass diese Lösung eine effiziente und nachhaltige Umverteilung in Zeiten knapper Fachkräfte-Ressourcen fördert”, so Stefan Walter, Managing Partner von Cavalry Ventures. Auch die Bestandsinvestoren VR Ventures und Redstone VC sind weiter mit dabei: „Annika und Larissa haben unsere Erwartungen im letzten Jahr weit übertroffen und wir freuen uns, unser Investment deutlich zu erhöhen”, sagt Samuli Sirén, Co-Founder and Managing Partner von Redstone VC. Für das Berliner Start-up, das Ende 2021 gegründet wurde, ist dies bereits die zweite Finanzierungsrunde. Vor rund einem Jahr sammelte Empion die in einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde 2,4 Millionen Euro ein.

Neben den Venture Capitalists wird Empion auch durch Business Angels aus dem HR-Tech-Bereich unterstützt. So etwa Fabian Kienbaum (Kienbaum), Constanze Buchheim (i-potentials), Anna Kaiser (Tandemploy/Phenom) und Oliver Manojlovic (Personio).

Empion: Matching-Algorithmus für’s Recruiting

VIDEO: #296 MBA | Earnings: ServiceNow, Meta, Amazon | Empion | zave it
Doppelgänger Tech Talk Podcast

Empion ist nach eigenen Angaben das erste automatisierte Headhunting-System, das Talente und Unternehmen mittels eines KI-basierten Robo Headhunters auf Basis von Unternehmenskultur, Persönlichkeit und Skills matcht. Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen können sich bei Empion registrieren und einen Kulturtest machen. Aus diesem Pool erfolgt dann das Matching. Zudem sucht der Algorithmus zum Beispiel auf Social-Media-Kanälen nach passenden Matches. „Der KI-Einsatz im Recruiting steht noch ganz am Anfang. Dennoch können wir bereits heute Effizienz- und Qualitätsgewinne bei unseren Kunden nachweisen. Intelligentes Matching durch KI wird das Recruiting in den kommenden Jahren grundlegend verändern”, so Mutius.

Am Beispiel des internationalen Beratungsunternehmen Mazars, das zu den Kunden von Empion zählt, wird Mutius zufolge deutlich, wie der KI-Ansatz funktioniert. Im Fall einer offenen Position eines Audit-Consultants generierte das Unternehmen ohne die Empion-KI 300 Bewerbungen, von denen jedoch nur 16, also 5 Prozent, für die weiteren Bewerbungsschritte qualifiziert waren. Mit 22 Tagen Time to Hire war der Prozess zwar erfolgreich, aber für die Wachstumsziele von Mazars nicht gut genug.

Empion führte daraufhin für eine weitere offene Consultant-Position eine Kulturanalyse durch und setzte die KI ein: Das Matching qualifizierte zehn Bewerbende, von denen die Hälfte von Mazars in den Bewerbungsprozess eingeladen wurde. Aus diesen fünf Bewerbungen konnte Mazars schnell eine passende Person auswählen und einstellen. Die Cost per Hire lagen bei nur 61 Prozent der bisherigen Kosten mit einer Time to Hire von nur neun Tagen. Das Fazit von Lorenz Rogall, Head of Talent Management bei Mazars Germany: „Die kulturelle Passung reduziert unsere Fluktuationsquote deutlich – ein großer Treiber hinter ambitioniertem Wachstum.”

Die womöglich leichteste Finanzierungsrunde in HR Tech

VIDEO: Personio: He built one of Europe's most valuable start-ups in his 20s
CNBC International

Empion selbst war eigentlich gar nicht auf der Suche nach Investoren: „Mit den existierenden Geldern hätten wir noch 20 Monate bestehen können“, sagt Gründerin Mutius gegenüber unserer Redaktion. Da sie aber bereits einen Proof of concept haben, also einen Beleg dafür, dass die Geschäftsidee funktioniert, stehe einer Wachstumsstrategie und der Skalierung des Geschäftsmodells nichts im Wege. In drei Wochen haben die Gründerinnen und Investoren eine neue Budgetplanung aufgesetzt. Zwischen Erstgespräch und Vertragsunterzeichnung liegen eigentlich mehrere Monate. Das Investment solle nun einerseits in die Produktweiterentwicklung fließen, beispielsweise ins Training und Testen der Daten der KI-Systeme, aber auch in die Vergrößerung des Teams – von derzeit etwa 25 Mitarbeitenden auf etwa 100 bis Ende 2025.

Mehr zum Thema

VIDEO: Lehren aus der Investition in 1000 StartupsㅣSaeed Amidi & Alireza Masrour bei Plug and Play
EO


Was das Pricing angeht, funktioniert Empion nach dem Abo-Modell. Unternehmen schließen eine Jahreskooperation ab und zahlen einen monatlichen, festen Betrag, der vorher abhängig von der Menge der geplanten Einstellungen berechnet wird. Dieser Preis pro Einstellung ist fest und variiert nicht mit einem höherem Stundenaufwand. „Wie lange die Talentsuche dauert, wissen wir im Vorfeld natürlich nicht exakt, aber sie ist in etwa 80 Prozent der Fälle schneller und besser als bei anderen Anbietern. Das heißt jedoch auch, dass eine Einstellung auch für uns schonmal aufwendiger sein kann als andere“, sagt Mutius. Dennoch wollen sie an dem Konzept „Festpreis pro Einstellung“ erst einmal nichts ändern, denn es garantiere Planungssicherheit auf Seiten der Recruitingabteilungen.

Gesine Wagner

Gesine Wagner ist hauptverantwortlich für die Themen Arbeitsrecht, Politik und Regulatorik und ist Ansprechpartnerin für alles, was mit HR-Start-ups zu tun hat. Zudem schreibt Sie über Recruiting und Employer Branding.

Sources


Article information

Author: Theresa Young

Last Updated: 1703370242

Views: 564

Rating: 4.4 / 5 (102 voted)

Reviews: 88% of readers found this page helpful

Author information

Name: Theresa Young

Birthday: 1953-02-15

Address: 866 Kim Pines, Roweview, MO 46250

Phone: +4457323211829587

Job: Mechanic

Hobby: Cooking, Coin Collecting, Playing Piano, DIY Electronics, Web Development, Painting, Wine Tasting

Introduction: My name is Theresa Young, I am a clever, skilled, capable, rare, unwavering, multicolored, dear person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.